Sphairlab

Mit „sphairlab“ hat das Aachener Medizintechnik-Unternehmen Mecora zusammen mit Airworxx einen textilen Reinraum entwickelt und bereits im praktischen Einsatz, der seinesgleichen sucht und der genau genommen eine neue Dimension für die Nutzung von Reinräumen eröffnet: bei Bedarf mobil, federleicht, individuell konfigurierbar, schnell auf- und abbaubar, sehr leistungsfähig und noch dazu preisgünstig. Das scheint zu schön, um wahr zu sein. Zweifler und Interessierte geben sich bei dem Unternehmen derzeit die Klinke in die Hand – und sind begeistert. 

Die Idee ist so einfach wie genial: Ein Reinraum aus hochfestem Textil, nach dem Prinzip der Traglufthalle von innen prall mit Luft gefüllt und mit einem intelligenten Lüftungssystem inklusive Schleusen, Möblierung und Beleuchtung ausgestattet – das Ganze an nur wenigen Punkten gesichert. Das war die Idee, die Mecora-Geschäftsführer Jens Hutzenlaub nicht mehr aus dem Kopf ging, als er sich denselben auf der Suche nach einem Reinraumkonzept für seine Betriebserweiterung in einer angemieteten Halle zermarterte. Mit Reinräumen und dem ganzen Drumherum kennt sich Hutzenlaub zwar bestens aus, schließlich entwickelt, fertigt und montiert er seit vielen Jahren im eigenen Reinraum kunststofftechnische Bauteile für die Medizintechnik. „Aber ich hatte keine Ahnung, ob und wie man diese eigentlich verrückte Idee tatsächlich umsetzen könnte“, erzählt der erfolgreiche Unternehmer.

Wolfgang Hassa wiederum kennt sich extrem gut mit „fliegenden Bauten“ und dem Werkstoff Luft aus. Seine Firma Airworxx, ebenfalls in Aachen ansässig, ist auf textile Architektur und Luftschiffbau spezialisiert und bringt so ziemlich alles in Form, was man nähen und mit Luft füllen kann. Und so dauerte es nicht lange, bis die beiden gemeinsam durchstarteten und das „sphairlab“-Reinraumkonzept aus der Taufe hoben. Inzwischen ist der luftige Mecora-Reinraum nach ISO Klasse 7 zertifiziert und bereits seit Dezember 2016 erfolgreich in Betrieb. Und nun gehen die Aachener Ingenieure damit an den Markt. 

In technischer Hinsicht bringt „sphairlab“ alles mit, was ein Reinraum braucht, und lässt sich zudem vollständig auf die Kundenwünsche abstimmen. Sein intelligentes Lüftungssystem sorgt dafür, dass die gereinigte Luft im Innenraum über ein Spezialgewebe von der Decke aus gleichmäßig verteilt wird und stellt damit optimierte Strömungsverhältnisse her. Die Abluft entweicht durch Lüftungsklappen in den Schleusen und im Mittelkanal. Ein cleveres, weil sehr energiesparendes Detail dabei ist die Tatsache, dass sich diese Abluftklappen durch ihr eigenes Gewicht schließen, sobald die Lüftung herunter geregelt wird, also etwa nachts oder am Wochenende. Dies macht elektronisch geregelte Ventile überflüssig, der Überdruck bleibt auch ohne Luftwechsel im Raum erhalten. So verbraucht das „sphairlab“ im Betriebsmodus rund 1,5- 1,6 KW, nachts dagegen gerade mal 100 Watt. Und bleibt trotzdem standhaft. Das Gebläse ist extern angebracht und erlaubt somit eine problemlose und leichte Wartung, kann aber dennoch an die Anforderungen des Kunden angepasst werden und ist zudem durch zusätzliche Steuerungseinheiten, Klimakomponenten oder Filter erweiterbar.

Auch bei den Schleusen setzt „sphairlab“ konsequent auf Leichtbau und nutzt viel Stoff und wenig Metall. Das Gestell ist zerlegbar und die Stoffhaut mit Schnellverbindern fixiert. Für Rahmen und Beleuchtung sind alle Anschlüsse vorbereitet, so dass ein schneller Auf- und Abbau garantiert ist. Zu jedem „sphairlab“-Reinraum liefert Mecora eine Baudokumentation und das Abnahme-Zertifikat bis ISO-Klasse 7. Darüber hinaus sorgen Baunachweise, Prüfzeugnisse sowie Materialnachweise für eine lückenlose Dokumentation.

Die Einrichtung und Innenausstattung des „sphairlab“ verbindet Funktionalität und Design. Sie besteht aus Arbeitstischen aus pulverbeschichteter MDF-Platte mit integrierten Arbeitsleuchten, die die Arbeitsplätze ausreichend hell ausleuchten und zugleich den Raum ins rechte Licht rücken. In der Schleuse sind eine Übersetzbank mit Ablagefächern und ein Regalsystem vorgesehen. Alle Ausstattungselemente sind robust, leicht zu reinigen und sehen dabei auch noch gut aus.

Das bei Mecora in Aachen installierte „sphairlab“ mit seinen immerhin 150 qm Größe hat die Form eines überdimensionalen Donut und ist in weiten Teilen durchsichtig, was ihm einen sehr futuristischen Look verleiht. Jedoch sind auch andere Formen wie Tunnel oder Kugel oder Kombinationen daraus machbar und in ihren Abmessungen frei wählbar. In jedem Fall ist das „sphairlab“ material- und kostengünstig, sowohl in der Anschaffung wie im Betrieb, und zudem mit vier Fachkräften an drei Tagen auf- oder abzubauen. Darüber hinaus hat „sphairlab“ mit seinem außergewöhnlichen Design immer in gewisser Weise Showroom-Charakter und bietet damit einen unschätzbaren Mehrwert.

„Als besonders geeignet sehen wir das sphairlab für alle Unternehmen, beispielsweise aus der Medizintechnik- oder Pharmabranche, die einen Reinraum in gemieteten Firmenräumen installieren wollen, aber die Investitionen eines Festeinbaus scheuen. Gerade junge Unternehmen, die womöglich mit einer befristeten Finanzierung starten, haben mit sphairlab die Kosten im Griff und halten den Aufwand überschaubar“, sagt Wolfgang Hassa über die Zielgruppen für dieses außergewöhnliche Produkt. Besonders geeignet ist das sphairlab als Interimslösung, wenn die Produktion weiter laufen soll, obwohl das aktuelle Gebäude eine Reinraumproduktion nicht mehr zu läßt und das neue Gebäude noch nicht bezugsfertig ist.

Genau genommen ist das „sphairlab“ aber für noch viel mehr Branchen interessant, weil bezahlbar: Ob Lebensmittel, Verpackung, Automobil – in vielen Bereichen steigen die Anforderungen an Sauberkeit. Hier kann ein „sphairlab“ lokal, mobil, temporär eingesetzt werden, bei erstaunlich niedrigen Kosten. Und weil das luftige „sphairlab“ absolut erdbebensicher, rasch aufgebaut, leicht zu transportieren und vollkommen „easy“ in der Anwendung ist, kann es sogar als OP oder Krankenstation in Krisengebieten genutzt werden.

sphairlab.com